Kunst- und Kulturpreis der Stadt Meißen

Die über tausendjährige Stadt Meißen ist eine traditionsreiche Kunst- und Kulturstadt und immer wieder Anziehungspunkt und Wirkungsstätte bedeutender Künstlerinnen und Künstler sowie anderer kulturell tätiger Personen. Zur Pflege und Förderung zeitgenössischer Kunst- und Kulturleistungen hat die Stadt Meißen 2001 erstmals den Kunst- und Kulturpreis verliehen. Er wird seit 2004 in der Regel aller zwei Jahre vergeben. Die nächste Verleihung erfolgt im Jahr 2024.

Diese Auszeichnung wird an Künstlerinnen bzw. Künstler und Kulturschaffende vergeben, die in Meißen ihren kulturell-künstlerischen Schwerpunkt haben bzw. deren Arbeit/Werk von großer Bedeutung für die Stadt ist. Zudem sollen die Preisträgerinnen und Preisträger mit ihrer Persönlichkeit und ihren künstlerischen Leistungen auf herausragende Weise das Image der Stadt Meißen mitbestimmt haben. Der Preis kann an Einzelpersonen oder Ensembles vergeben werden.

Eine achtköpfige Jury bestehend aus je einem Mitglied der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen und dem Kunstverein Meißen sowie dem Oberbürgermeister, zwei Mitgliedern des Sozial- und Kulturausschusses und drei Fachjuroren entscheidet über die bis zum 31.12.2023 bei der Stadt Meißen eingereichten Vorschläge.

Vorschlagsberechtigt sind gemäß § 15 der Satzung über Ehrungen und Auszeichnungen der Stadt Meißen

  • Meißner Bürgerinnen und Bürger,
  • Meißner Verbände, Vereine und Kultureinrichtungen,
  • der jeweils zuständige Ausschuss für Kultur sowie
  • die Oberbürgermeisterin/der Oberbürgermeister.

Eingereicht werden können die Vorschläge im Büro des Oberbürgermeisters, Markt 1, 01662 Meißen oder per E-Mail an ob@stadt-meissen.de.

Preisträger

Der Kunst- und Kulturpreis der Stadt Meißen wurde bisher an 11 Preisträger vergeben:

  • Ludwig Zepner (2001),
  • Michael Winkler (2004),
  • Karsten Voigt (2006),
  • Andreas Weber (2008),
  • Stern Combo Meißen (2010),
  • Kay Leonhardt (2012),
  • Ulrich Jungermann (2014),
  • Gerhard Schöne (2016),
  • Jörg Danielczyk (2018),
  • Daniel Bahrmann (2020),
  • die Künstlergruppe "Weißer Elefant" (2022) und
  • Claudia Hübschmann (2024).
Rückblick auf die Kunst- und Kulturpreisträger

Kunst- und Kulturpreis 2024 für Fotografin Claudia Hübschmann

Chronistin der Meißner Stadtgeschichte und Meisterin des Augenblicks

Im Rahmen einer Festveranstaltung im Rathaus hat die Stadt Meißen gestern den Kunst- und Kulturpreis erstmals an eine weibliche Einzelpreisträgerin vergeben.

Claudia Hübschmann ist in Meißen ein bekanntes Gesicht und das, obwohl sie meistens hinter der Kamera steht …

Hübschmann, geboren 1973 in Görlitz lebt in Meißen seit sie zwölf Jahre alt ist. Nach dem Schulabschluss geht sie 1990 in die Lehre bei der Meißner Fotografin Astrid Swillus-Sieg und arbeitet bis 1999 in deren Fotogeschäft. Seit 1999 dokumentiert Claudia Hübschmann als freischaffende Fotografin das Werden und Wachsen der Stadt und ist damit zu einer ihrer wichtigsten Chronistinnen geworden. „Ihre Bilder sind kleine Kunstwerke, sind Charakterstudien und Momentaufnahmen, aber sie sind vor allem Zeitdokumente aus einem Vierteljahrhundert Meißner Stadtgeschichte“, so Oberbürgermeister Olaf Raschke über das Werk der Kunstpreisträgerin.

Doch auch an anderen Orten der Welt war und ist Claudia Hübschmann als Fotografin unterwegs. Zum 400. Jubiläum der japanischen Porzellanherstellung darf sie 2016 den Handwerkerinnen und Handwerkern in den weltberühmten Porzellanmanufakturen von Arita über die Schulter schauen. Entstanden sind ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Fotografien von historischem Wert, die höchste Konzentration und Handwerkskunst zeigen. Noch bis zum 31. Dezember sind diese und andere Aufnahmen aus Meißens japanischer Partnerstadt in einer Ausstellung im Rathaus zu sehen.

Simone Panitz, Projektkoordinatorin beim 1.100 Jahre Meißen e. V., erzählt in ihrer bewegenden persönlichen Laudatio unter anderem von Claudia Hübschmanns Reisen nach Brasilien, Ecuador oder Peru, Reisen, die sie nicht nur fotografisch festhält, sondern immer auch mit konkreten Projekten für die Menschen vor Ort verbindet. „Deine Bilder sind stets voller Achtung, voller Liebe zum Detail, willens, Gutes zu vermitteln und zu transportieren und den Betrachter in einer positiven Art und Weise zu lenken“, so Panitz.

Claudia Hübschmann ist außerdem als Budopädagogin im 1. Aikido Dojo Meißen e.V. tätig, wo sie Kinder und Jugendliche in der japanischen Kampfkunst unterrichtet. Dank ihr und ihren Mitstreitern hat die Sportart heute in Meißen ein „eigenes Zuhause“, ein Dojo, das seit 2016 das Sportareal am Heiligen Grund bereichert und nicht zuletzt ein Stück japanische Kulturgeschichte in Meißen repräsentiert.

Der Kunst- und Kulturpreis

Der Kunst- und Kulturpreis ist dotiert mit 2.000 Euro und einem Unikat aus Meissener Porzellan, traditionell gestiftet von der Porzellanmanufaktur Meissen. Das wertvolle Einzelstück hat diesmal wieder Jörg Danielczyk gestaltet, selbst Kunstpreisträger des Jahres 2018.

Die Stadt Meißen vergibt den Preis an Künstlerinnen und Künstler oder Kulturschaffende, deren Arbeit von großer Bedeutung für die Stadt Meißen ist. Der Preis kann sowohl an Einzelpersonen als auch an Ensembles vergeben werden. Die oder der Preisträger sollten mit ihrer Persönlichkeit und ihren künstlerischen Leistungen auf herausragende Weise das Image der Stadt Meißen mitbestimmen.

Der Kunst- und Kulturpreis der Stadt Meißen wurde bisher an elf Preisträger vergeben, den Porzellankünstler Ludwig Zepner (2001), Musiker Michael Winkler (2004), St. Afra Kantor Karsten Voigt (2006), den langjährigen Domkantor Andreas Weber (2008), die Stern Combo Meißen (2010), den Künstler Kay Leonhardt (2012), den Maler Ulrich Jungermann (2014), den Liedermacher Gerhard Schöne (2016), Porzellangestalter Jörg Danielczyk (2018), Künstler Daniel Bahrmann (2020) und die Künstlergruppe "Weißer Elefant" (2022).

Förderer der zeitgenössischen Porzellankunst geehrt

Kunstpreis 2022 geht an die Gruppe „Weißer Elefant“

Alle zwei Jahre vergibt die Stadt Meißen einen Kunst- und Kulturpreis. Die Ehrung geht an Künstlerinnen und Künstler, die auf diesem Gebiet Außergewöhnliches geleistet und sich um das Ansehen der Stadt Meißen in besonderer Weise verdient gemacht haben.

Dieses Jahr erhielten den Preis Olaf Fieber, Andreas Ehret, Silvia Klöde und Tina Hopperdietzel von der Künstlergruppe „Weißer Elefant“. 2012 wurde die Gruppe, damals noch mit Sabine Wachs und Gudrun Gaube, gegründet. Seither hat sie die zeitgenössische Porzellankunst in Meißen nicht nur auf unterschiedlichen Ebenen erheblich geprägt, sondern auch im Stadtraum und im öffentlichen Bewusstsein immer präsenter gemacht.

Die Mitglieder waren zunächst in der Porzellanmanufaktur tätig gewesen, ehe sie gemeinsam das Wagnis als freischaffende Künstler eingingen.

"Auf der Basis des hier geschulten Wissens und Könnens etwas völlig anderes, Eigenes, zu erschaffen und dieses dann, nicht als Konkurrenz, sondern als ganz wunderbare Ergänzung in unserer Stadt zu etablieren - dazu gehören eine außergewöhnliche Erfindungsgabe, Beharrlichkeit und Begeisterung“, bekräftigte Oberbürgermeister Olaf Raschke bei der Begrüßung zur feierlichen Preisverleihung am 8. Dezember.

In der anschließenden Laudatio würdigte Kulturreferentin Sara Engelmann die einzelnen Stationen und Projekte des „Weißen Elefanten“.

So fand 2013 in der Görnischen Gasse 4 die erste Ausstellung der Gruppe statt. Damals sind die Künstler Vorreiter in der noch unscheinbaren Gasse. Heute findet sich in dem nunmehr sanierten Haus das Porzellan-Café „Weißer Elefant“, viele weitere Ateliers und Galerien siedelten sich hier an und auch Investoren und Bauherren entdeckten das Potential des Straßenzugs. Eine Dynamik, die im Zusammenspiel mit anderen Enthusiasten vor allem der treibenden Kraft der hier ansässigen Künstler Olaf Fieber und Andreas Ehret zu verdanken war, heißt es in der Laudatio.

2014 gründen die Mitglieder den Verein zur Förderung der zeitgenössischen Porzellankunst und regelmäßige Jahresausstellungen der Künstlergruppe folgen – in neuer Besetzung und an neuem Ort: Mit dem Torhaus als erstes eigenes Domizil ist ein kleines, aber feines und vor allem symbolträchtig gelegenes künstlerisches Forum gefunden, das die Stadt damals mietfrei an die Künstlergruppe verpachtet.

Vis a vis der Albrechtsburg - dem Standort der ersten Meissener Porzellan-Manufaktur - bietet sich aufmerksamen Besuchern seither ein aufregender, zeitgenössischer Kontrast zu dieser großen Historie.

Mit der Burg als wichtigem Partner ruft die Gruppe 2016 die erste Porzellanbiennale ins Leben und holt Porzellankünstlerinnen und -künstler aus aller Welt nach Meißen.

Doch auch das Interesse der Gruppe „Weißer Elefant“ an der Görnischen Gasse und dem Porzellanpfad, der Albrechtsburg, Altstadt und Manufaktur miteinander verbinden soll, bleibt unvermindert groß.

2018 entsteht „Der andere Stadtplan“ – ein Wandbild aus Porzellan von Olaf Fieber, 2020 wird der Pocket-Park eingeweiht, ein Porzellanwohnzimmer in der Altstadt, das den ganz verschiedenen Techniken der Porzellankunst einen besonderen, einen öffentlichen Raum gibt.

Nach dem Stillstand der Pandemiezeit sind Mitglieder des „Weißen Elefanten“ mit Lesungen und Workshops beim Kultursommer 2021 aktiv und zeigen gemeinsam mit den anderen Künstlern der Görnischen Gasse Flagge, indem sie mit farbenfrohen Bannern auf ihre Ateliers hinweisen. Auf neu entstandenen Verweilinseln lassen sich unter anderem Kunstobjekte aus Porzellan bewundern. Laudatorin Sara Engelmann spricht an diesem Abend von einem „kunstvollen Trampeln des „Weißen Elefanten“ in der Görnischen (...) Mit Nachhall.“

Neben dem umfassenden Engagement in der Stadt engagiert sich die Künstlergruppe „Weißer Elefant“ etwa auch bei der Unterstützung der Flutopfer im Ahrtal.

Der von der Porzellanmanufaktur gestiftete Kunstpreis selbst stammt in diesem Jahr erstmals nicht von Jörg Danielczyk, sondern von dem jungen Künstler Maximilian Hagstotz, der seit 2009 für das Haus MEISSEN tätig ist. Sein natürlich weißer Pokal zeigt einen weißen Elefanten, der dem Torhaus entspringt, erhoben auf einem Sockel sich auf den Weg macht, schließlich fast zu fliegen scheint.

Auch der Weg der Gruppe „Weißer Elefant“ ist noch lange nicht zu Ende, betont Oberbürgermeister Olaf Raschke. „Deshalb verrate ich vielleicht nicht zu viel, wenn ich sage, dass wir der Künstlergruppe und ihrem Schaffen im kommenden Herbst 2023 erneut eine, diesmal exklusive, Ausstellung im Stadtmuseum widmen wollen.“

 

Kunstpreis der Stadt Meißen geht 2020 an Daniel Bahrmann

Ehrung für Multitalent und Förderer der regionalen Kulturszene

Im kleinen Rahmen haben am 04.02.2021 Oberbürgermeister Olaf Raschke und Dr. Tillmann Blaschke, Geschäftsführer der Porzellanmanufaktur Meissen, den Kunstpreis der Stadt Meißen an den freischaffenden Künstler und Fotografen Daniel Bahrmann übergeben.

„Für Daniel Bahrmann ist jedes einzelne seiner zahlreichen Projekte eine Herzensangelegenheit, der er sich mit ebenso viel Leidenschaft wie Professionalität widmet“, so der Oberbürgermeister.

Wer den Preisträger einmal in Aktion erlebt hat, der weiß wie dieses Zusammenspiel aussieht. Vom ersten Flugblatt bis zur letzten Sitzgelegenheit legt Daniel Bahrmann bei all seinen Veranstaltungen selber Hand an, damit schließlich alles perfekt ist.

Seit mehr als zehn Jahren prägt er mit seinem Engagement das städtische Miteinander und kulturelle Leben in Meißen. Unter seinem Vorsitz von 2006 bis 2018 wurde der Kunstverein Meißen e. V. zu einer überregional bedeutenden Institution der Pflege und Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Jungen und regionalen Künstlerinnen und Künstlern bot er hier ein Forum für ihr Schaffen. Bahrmann hat außerdem den jährlichen Meißner Grafikmarkt 2007 neu etabliert und ist Organisator des seit 2009 stattfindenden Literaturfestes.

Das kulturelle Großereignis lockt alljährlich Bücherfreunde aus der ganzen Bundesrepublik ins Elbland, zuletzt waren es fast 20.000. Schon Monate im Voraus bewerben sich Autoren und Vorleser um einen der begehrten Programmplätze. Für die Stadt Meißen die perfekte Gelegenheit sich den kulturbegeisterten Gästen in all ihrer Schönheit zu präsentieren.

Eine Schönheit, die auch in Daniel Bahrmanns Arbeit als Grafiker im Zusammenspiel mit seinem Kollegen Kay Leonhardt oder in seinen eigenen Foto- und Installationsarbeiten immer wieder eine Rolle spielt. Entsprechend heißt es in der Begründung der Jury zur Preisverleihung: „Die künstlerisch wertvollen Bilder Bahrmanns tragen nicht nur zur Wertschätzung Meißens bei, sondern übertragen die positive Haltung und Zuneigung des Künstlers zu unserer Stadt auch auf deren Betrachter“.

Der Kunst- und Kulturpreis ist dotiert mit 2.000 Euro und einem Unikat aus Meissener Porzellan, traditionell gestiftet von der Porzellanmanufaktur Meissen. Das wertvolle Einzelstück hat diesmal wieder Jörg Danielczyk gestaltet, selbst Kunstpreisträger des Jahres 2018. „Der Preis würdigt symbolisch die vielen Tätigkeiten und Facetten des Künstlers Daniel Bahrmann“, erklärt Manufaktur-Geschäftsführer Dr. Tillmann Blaschke.

In der Mitte angedeutet ist die Blende einer sich öffnenden Kamera, ringsherum wie ein Fächer finden sich aneinander gereihte Grafikblätter. Intensiv leuchtende Spektralfarben stehen für die bunte Welt, die in den Fotografien festgehalten wird. Die goldene Perle auf der Blende symbolisiert dagegen die Kostbarkeit des Augenblicks, den die Kamera einfängt.

Die Stadt Meißen vergibt den Preis an Künstler oder Kulturschaffende, deren Arbeit von großer Bedeutung für die Stadt Meißen ist. Der Preis kann sowohl an Einzelpersonen als auch an Ensembles vergeben werden. Die oder der Preisträger sollten mit ihrer Persönlichkeit und ihren künstlerischen Leistungen auf herausragende Weise das Image der Stadt Meißen mitbestimmen.

Porzellangestalter Jörg Danielczyk 2018 geehrt

Kunst- und Kulturpreis für langjährigen Chefdesigner der Manufaktur

Am Abend des 06.09.2018 erhielt Jörg Danielczyk, den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Meißen. Damit ehrt die Stadt sein herausragendes Lebenswerk. Über 40 Jahre lang prägte seine Arbeit die Handschrift der berühmten Porzellan-Manufaktur MEISSEN®. Unter den Gästen waren neben Familie, Freunden, Kollegen und langjährigen Wegbegleitern auch zahlreiche Vertreter aus Kunst, Kultur und Politik.

„Sein Schaffen hat uns auf dem Weg ins neue Jahrtausend begleitet – und immer wieder für neue Impulse gesorgt - für ein über 300 Jahre altes Traditionsunternehmen und für eine über tausendjährige Kunst- und Kulturstadt“, so Oberbürgermeister Olaf Raschke über Jörg Danielczyk. „Mit seiner humorvollen und zugewandten Art war er nicht nur bei seinen Kollegen und Meisterschülern, sondern bei allen beliebt, die über die Jahre seine Bekanntschaft machen durften.“

Gräfin Christine von Brühl, freie Autorin und Nachfahrin des berühmten Grafen Heinrich von Brühl hielt eine berührende Laudatio auf den Preisträger. Sie erinnerte sich an fröhliche gemeinsame Begegnungen und würdigte Danielczyk als „Meister seines Faches, den gerade seine Bescheidenheit zu Höchstleistungen antreibt“. In Bezug auf Danielczyks berühmtes Vorbild sagte von Brühl: „Jörg Danielczyk reihte sich nahtlos hinter Kaendler ein, respektierte seine Traditionen und folgte seinem Schaffen.“

Dr. Tillmann Blaschke, neben Georg Nussdorfer einer der beiden MEISSEN® Geschäftsführer, fand sehr persönliche Worte für seinen ehemaligen Chefgestalter. Er sei ihm selbst nicht nur in seiner Anfangszeit in der Manufaktur ein wichtiger Ratgeber gewesen und habe sein Wissen stets mit Freude an seine Kollegen und seine Meisterschüler weitergegeben.

Inspiriert vom großen Johann Joachim Kaendler schuf Jörg Danielcyzk außergewöhnliche Objekte. So gelang es ihm unter anderem, der Reihe an Tiergroßplastiken endlich den besonders anspruchsvollen Schwan hinzuzufügen und damit das Schaffen des Modellmeisters in einzigartiger Qualität fortzuführen. 2015 ist unter Danielczyks Regie der kaendlersche Kasuar auf den Brunnen an der Altstadtbrücke zurückgekehrt und heißt dort die Gäste Meißens willkommen.

Seit 2014 begrüßt die weltweit größte freistehendende Porzellanfigur „Saxonia“ die Besucher in der Eingangshalle der Manufaktur. Die lebensgroße Schönheit mit dem blütenbesetzten Kleid aus den Händen von Jörg Danielczyk ist eine Ode an die Porzellankunst, ein Symbol für den stolzen Freistaat aber auch ein Denkmal seiner eigenen jahrzehntelangen Arbeit.

Nicht nur Monumentales entstand in den Händen von Jörg Danielczyk. Die Stadt Meißen verdankt dem Künstler viele liebevoll gestaltete Medaillen, die so mancher Meißner Jubilar in Ehren hält. Die Kunstpreisträger seit 2006 durften sich jeweils über ein individuell gestaltetes Unikat des Meisters freuen.

Bis zu seinem Ruhestand widmete sich Jörg Danielczyk der Ausbildung und der Weitergabe seiner Erfahrung und des Wissens der Porzellangestaltung. Inzwischen debütierten die Teilnehmer seiner Meisterklasse erfolgreich mit eigenen Plastiken.

Porzellan war und ist seine Leidenschaft ebenso wie seine Wahlheimat Meißen. Diese Leidenschaft zeigt sich in seinem Engagement für Landschaft und kulturelles Erbe der Stadt. Immer wieder entdeckt er archäologisch Interessantes in der Umgebung und bringt sich als ehrenamtlicher Beauftragter für Denkmalpflege ein.

Im Rahmen der Preisverleihung wurde am 06.09.2018 auch eine Sonderausstellung mit ausgewählten Werken des Kunstpreisträgers eröffnet. 

Kunst- und Kulturpreis 2016 für Gerhard Schöne

Seit dem Jahr 2001 würdigt die Stadt Meißen mit dem Kunst- und Kulturpreis Künstlerinnen und Künstler, deren künstlerisches Werk von großer Bedeutung für die Stadt ist und die mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Wirken das Image Meißens maßgeblich positiv mitbestimmen. Nach der Stern-Combo Meißen, dem Designer Kay Leonhardt und dem Meißner Stadtmaler Ullrich Jungermann wurde 2016 der Sänger, Komponist und Autor Gerhard Schöne geehrt.

„Der beredte Liedermacher, der uns mit seinem Gesang und klugen Texten zum Lachen, zum Weinen und Nachdenken bringt, prägte mit seinen Liedern den Zeitgeist einer ganzen Generation. Sein künstlerischer Erfolg spiegelt sich nicht nur in einer großen Anzahl von Musikproduktionen und Buchveröffentlichungen, Gerhard Schöne hat sich insbesondere unter den schwierigen Bedingungen der SED-Diktatur große Anerkennung und Glaubwürdigkeit erworben“, so die Jury.

„Als Bürger dieser Stadt und als facettenreicher Künstler mit Leib und Seele gilt Ihnen der Dank der Stadt Meißen“, sagte Oberbürgermeister Olaf Raschke zur Preisverleihung. Der Preis wurde wie in den vergangenen Jahren vom Meißner Porzellandesigner Jörg Danielczyk kreiert, der seit 1994 die Abteilung künstlerische Gestaltung in der Porzellanmanufaktur leitet und seit jeher mit außergewöhnlichen Ideen die gestalterischen Grenzen des Werkstoffes auslotet.

Das Unikat, das Danielczyk eigens für Gerhard Schöne entworfen hat, verbindet die Themen Literatur, Musik und Malerei auf ganz besondere Weise. Ein in Porzellan gegossener Notenschlüssel, der zugleich als Staffelei dient und aus einigem Anstand wie eine stilisierte Tänzerin anmutet, bringt die drei Künste anschaulich zusammen.

Traumhaft dekoriert mit einer dunkelblauen Kristallglasur nach Ludwig Zepner und einer rückseitigen Goldstaffage kann sich dieses Meissen-Kunstwerk sehen lassen. Wir gratulieren dem Preisträger herzlich und wünschen Gerhard Schöne und seiner Familie für die Zukunft alles Gute!

Ulrich Jungermann ist Kunst- und Kulturpreisträger 2014

Der Maler hält Meißner Stadtgeschichten auf der Leinwand fest

Aus dem Stadtbild ist er nicht mehr wegzudenken – Ulrich Jungermann mit seiner Staffelei. Ob Hitze, Regen, Schnee oder gar Hochwasser, fast täglich ist der 60-jährige in Meißen unterwegs und das seit Jahrzehnten. Es sind die leisen Momente, die flüchtigen Begegnungen und Stimmungen, die Alltagsszenen, die Jungermann fesseln und die er auf diese Weise einzufangen versucht.

Am 27.11.2014 erhielt er den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Meißen. Rund 150 Gäste, darunter Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft, wie der tschechische Generalkonsul Jiří Kudela oder Landrat Arndt Steinbach sowie langjährige Wegbegleiter, wie der Sänger Gerhard Schöne waren aus Anlass der Verleihung ins Meißner Rathaus gekommen. Die Laudatio hierlt die Leiterin des Stadtmuseums, Martina Fischer.

„Ulrich Jungermann begegnet Meißen mit so viel Heiterkeit, Nachsicht und Herz wie kaum ein anderer. Viele Jahrzehnte Stadtgeschichte und -geschichten finden sich in seinen Bildern und Skizzen wieder“, begründet Oberbürgermeister Olaf Raschke seinerseits die Entscheidung der Jury, der außer ihm auch der MEISSEN®-Chefdesigner Jörg Danielczyk, der Vorsitzende des Kunstvereins Daniel Bahrmann, die ehemalige Stadträtin Gundula Sell, Porzellankünstler Andreas Ehret und Theaterchefin Renate Fiedler angehören. Die Vorschläge für den Kunst- und Kulturpreis 2014 konnten durch Meißner Verbände, Vereine und Kultureinrichtungen, den zuständigen Ausschuss für Kultur und durch den Oberbürgermeister der Stadt Meißen eingereicht werden.

Der Künstler
Der 1953 in Stralsund geborene Ulrich Jungermann kam 1970 nach Meißen und trat in der Manufaktur eine Ausbildung zum Porzellanmaler an. Einige Lehr- und Arbeitsjahre später und ausgerüstet mit dem notwendigen künstlerischen Handwerkszeug begann er 1981 sein Wirken als freiberuflicher Maler. Heute lebt er mit seiner zweiten Frau und den zwei Kindern in der Meißner Altstadt. Neben Landschaften und Stillleben finden sich im Werk des Malers immer wieder auch Portraits, Miniaturen und Alltagsszenen. In verschiedenen Kalendern und Sammelbänden sind die Arbeiten Ulrich Jungermanns bereits verewigt.

Immer wieder sind seine Bilder auch in Ausstellungen in und um Meißen zu sehen. Sein 60. Geburtstag wurde 2013 mit einer Sonderschau im Rathaus Meißen gefeiert. Dem Meißner Stadtmuseum hat der Maler bereits einige wertvolle Schenkungen überlassen, wie etwa seinen Bilderzyklus zur Meißner Weihnachtszeit.

Der siebente Kunst- und Kulturpreis ist dotiert mit 2.000 Euro und einem Unikat aus Meissener Porzellan, letzteres gestaltet von Jörg Danielczyk und gestiftet von der Porzellan-Manufaktur MEISSEN®.

Sara Engelmann, Kulturreferentin
Sara Engelmann
Kulturreferentin
Besucheranschrift
Markt 3, 01662 Meißen

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