Modellprojekt „Klima-Baumhain“

Pilot-Entwicklung im Park Siebeneichen startet

Jungbäume auf Waldboden mit großen Bäumen im HintergrundJungbäume auf Waldboden mit großen Bäumen im Hintergrund

Viele sächsische und deutsche Parkanlagen befinden sich in einem sehr kritischen Zustand durch Absterben älterer Bäume, Schädlinge und Trockenstress. Jedoch erfüllen diese gerade nicht nur im urbanen Raum eine immens wichtige Funktion für Klima, Biodiversität, Erholung und Gesundheitsvorsorge.

Zusammen mit dem Baumexperten Prof. Dr. Andreas Roloff stellt sich die Stadt Meißen dieser Herausforderung. Mit dem Pilotprojekt „Klima-Baumhain Siebeneichen“ werden maßgebliche wissenschaftliche Daten gewonnen, aus denen abzuleiten sein wird, wie unsere Parks und Wälder den künftigen Umweltherausforderungen gewachsen sein können und wieder langfristig ihre wichtigen Funktionen für Klima und Mensch erfüllen können.

Die Stadt Meißen verfügt mit dem Park Siebeneichen über einen der ältesten englischen Landschaftsparks Sachsens und Deutschlands mit großer Bedeutung als Natur- und Kulturdenkmal. „Dieser Standort ist prädestiniert für die Durchführung dieses besonders wegweisenden Projektes“, so Prof. Dr. Roloff, der darauf verweist, dass die Temperaturen im Jahresmittel in Meißen um die 2 Grad höher seien als in anderen sächsischen Regionen. Daher, so Roloff, würden die Erkenntnisse aus dem Meißner Projekt wegweisend für all jene sein, auch außerhalb Meißens. Konkret werden elf verschiedene Baumarten (wie Ungarische Eiche, Stechpalme und Elsbeere) betrachtet und deren Entwicklung und Anpassung am Standort untersucht. Daraus werden Erkenntnisse auf ihre zukünftige Eignung für Wald- und Parkanlagen gewonnen. Neben Abstimmungen mit unterschiedlichsten Behörden sowie wissenschaftlichen und konzeptionellen Arbeiten wurden für die praktische Umsetzung bereits vorbereitende Maßnahmen wie die Pflanzfeldfreimachung im Park durchgeführt.

Insgesamt werden zehn Bäume je Baumart gepflanzt.

Hintergrund
Das Projekt wird modellartig aufgezeigt, wie durch ein Zusammenspiel von Innovation (Pflanzung resilienter Baumarten im Klimabaumhain) und Tradition (Erhalt wertvoller Baumveteranen, waldbauliches Behandlungskonzept) ein landschaftliches Mosaik aus Park- und Waldbildern mit hoher Erlebnisqualität, Klima-Resilienz, gelungener Parkdenkmalpflege und Artenvielfalt geschaffen und für die kommenden Generationen erhalten werden kann.

Oberbürgermeister Olaf Raschke und die Leiterin des Amtes für Stadtplanung und -entwicklung, Inga Skambraks, sehen in dem Modellprojekt ein zukunftsträchtiges und erfolgsversprechendes Vorhaben, welches im Nachgang für viele weitere Parks und Kommunen nutzbar sein wird. Im Lichte dessen bemühten sie sich zur Finanzierung der Umsetzung um Unterstützung bei diversen Ministerien und Behörden.

Nun unterstützt Dankenswerterweise der Landkreis Meißen im Rahmen der sogenannten „Klimamillion“ das Projekt, welches Strahlkraft nicht nur für den gesamten Kreis haben wird, mit einer Förderung in Höhe von 56.000 Euro.

Das Modellprojekt wird im Rahmen der integrativen Umsetzungsplanung für den Park Siebeneichen durchgeführt.